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4/17/2020

Wasser in den Beinen

Lange her, aber bei 82 Schritten auf den Tag und einer verpassten Dialyse kann das schon mal passieren. Da sieht man dann, was Corinna mit einem macht, man wird zu einem trägen und überwässerten Drecksviech, das sich mal wieder von seinem Schreibtisch aufraffen sollte und einfach mal wieder ein paar Schritte über den Flur laufen sollte, das würde ja schon reichen und außerdem tut Dialyse dem Körper auch gut (man kann ja nicht immer nur an die Psyche denken...).

4/08/2020

Erster Sommertag 2020

Seit gefühlten Wochen kein Regen und seit Tagen klettert das Thermometer, draußen erwacht die Natur, die ganzen Pflanzungen vom Herbst zeigen sich und dann heute: erster Sommertag mit im Auto gemessenen 26 Grad im Schatten.
Da würde man sich doch gern nachmittags in den Garten setzen und mal die Seele baumeln lassen. Aber nö, nicht nur, dass ich ja 'nen Behandlungstermin habe, wegen der bescheuerten Corinna ist der Käpt'n nicht auf See und streicht ein Drittel der Unterseite des Pavilliondachs mit der ihm typischen Gelassenheit. Ich ging so gegen 13 Uhr, da war er schon den halben morgen dabei und kam gegen 18 Uhr heim, da war er zu 3/4 fertig. Vielleicht hätte es geholfen nicht den kleinsten Pinsel zu nehmen, den man hat um Flächen zu streichen...


3/30/2020

Eine gruselige Situation

Die meisten von euch sind ja glücklicherweise nicht gezwungen dreimal die Woche zur lebensrettenden Behandlungssitzung in die Risikogruppe zu müssen, SEID FROH!

Heute war es besonders schlimm, nicht nur, dass die eigentliche Belle Etage wegen eines Wasserschadens gesperrt war und ich deswegen nicht zu meiner gewohnten Zeit antreten konnte, man pferchte mich mit 6 Anderen in einen gefühlt sehr engen Raum, in dem es unerträglich stickig und warm war.
In meinem Kopf begann das Kino sich zu entfalten, das Personal mit Mundschutz, ein immerwährendes Keuchen und Husten, der Lichteinfall gedämpft, eine merkwürdige Stimmung, keiner lacht, keiner redet, hektische Betriebsamkeit, bei mir machte sich ein Bild eines Ebola-Zeltes in einem Entwicklungsland breit. Um mich herum, Menschen mit Atemmasken, an Schläuchen hängend, ziemlich kaputt aussehend.

Dieser Nachmittag war der erdrückendste seit Langem, ich hatte auch heute zum ersten Mal Angst vor Corinna, da für mich genau so der perfekte Brutherd eines pandemischen Virus aussieht. Ich hoffe so sehr, dass es Mittwoch wieder besser ist und ich wieder nach oben kann, wo es deutlich angenehmer und vor allem nicht so eng und beängstigend ist.

3/27/2020

Ein Mundschutz pro Patient pro Woche

Eigentlich unvorstellbar, dass jetzt am Mundschutz gespart wird. Ich kenne es so, dass ein Mundschutz ein medizinischer Einmal-Artikel ist, den man für maximal ne Stunde auf hat und dann wird der weggeworfen, weil er durch das im Atem enthaltenen Wasser aufgeweicht und unbrauchbar ist.

Jetzt aber sollen wir tatsächlich eine Woche lang den gleichen Mundschutz benutzen! Ja, nur für die Transferphasen zum und vom Behandlungsplatz, aber dennoch bin ich etwas überfragt, welcher Sinn dahinter steckt, wirkt auf mich eher wie Symbolmaßnahmen, damit den Menschen die Angst genommen wird. Bei mir schüren solche gefühlt verzweifelten Maßnahmen eher die Angst, aber ok.

Vielleicht denke ich auch einfach zu viel nach und bin als Generation Y gezwungen Alles zu hinterfragen, wer weiß das schon?

3/09/2020

"Ne Stunde bis zur Arbeit ist ok"

Wenn Schwester Kindermund anfängt zu erzählen, dass sie von Kindersprech ne Stunde zur Arbeit fährt um wieder klar zu sprechen und später ne Stunde braucht um wieder zu Kindersprech zurück, dann mach ich mir Sorgen.
Ich finde auch die generelle Einschätzung von der Meisterschwester, dass eine Stunde Fahrt zur Arbeit ok seien fragwürdig. Man nehme eine Standard Vollzeitstelle in sagen wir 100km Entfernung, wären dann mit dem Auto circa ne Stunde Fahrt. Jetzt streiche man aber mal das Auto, weil man ja ökologisch nachhaltig mit der Bahn fahren will, schon wird aus einer Stunde mindestens 90 Minuten, wegen Umsteigen und Verfügbarkeit, wenn man Glück hat. Ich kenne jemanden, der ist für 8 Stunden Arbeit jeden Tag 2 Stunden hin und 2 Stunden zurück gependelt für eben diese 100km. Witzig daran ist, dass er die 8 Stunden Arbeit, obwohl anstrengend nicht als das Kräftezehrendste einstufte, sondern vielmehr die Willkürlichkeit seiner An-und Abreise durch diverse Probleme, die Die Bahn Tag für Tag in petto hatte.
Für mich persönlich wäre es gar nicht tragbar, 12 Stunden meines Tages zu opfern, ohne danach mit einer dementsprechenden Vergütung da zu stehen. Rechnet man Miete und Fahrtkosten vom Lohn/Gehalt ab, bleibt am Ende fast genauso wenig, als würde man im Home Office nach einem neuen Job suchen. Das ist etwas, das hier gewaltig schief läuft. Ich weiß nicht, ob ein bedingungsloses Grundeinkommen diesen beiden Personen wirklich helfen würde, aber ich vermute, sie hätten ein besseres Gefühl dabei.
Zurück zu einer Stunde zur Arbeit - wir reden ja hier nicht von Vollzeit sondern Teilzeit, wo dann also 2 Stunden Reisekosten auf meist 4 Stunden Arbeit treffen, im Verhältnis also wie im obigen Beispiel. Dazu kommt dann noch den Rest des Tages Kinderbetreuung. Hier scheiden sich jetzt die Geister, sind Kinder wirklich eine Last, die es obendrein zu schultern gilt? Dann hätte ich besser verhütet und mir kann in der heutigen Zeit keiner erzählen, dass er/sie nicht gewusst hat, worauf man sich einlässt, wenn man ein Kind bekommt. Das Dilemma ist klar erkennbar oder? Kind oder Kohle? Wenn das irgendwann ne reale Entscheidungsmöglichkeit sein sollte, werden wir aussterben, spätestens dann.
Und was machen diese Menschen eigentlich demnächst, wenn sie 24/7 mit ihren Nachkommen zu tun haben, wird es dann wieder sozialer in den Familien, weil man zwar kein Geld hat, aber Sich oder sind wir schon so brainwashed, dass wir die Chance nicht sehen und trotzdem dem Geld nachheulen und dabei nicht sehen, dass man Geld nicht essen kann (und nein, der Schluss, dass Menschen aus Fleisch sind verbietet sich hier auch vollständig, seid ihr krank?). Geld wird einen nie bedingungslos lieben und einem auch nicht die Luft zum Atmen ersetzen.
An dieser Stelle nur mal ne Idee um das Virus einzudämmen, Alles nicht gesundheitsrelevante einfach mal für 2 oder 3 Wochen niederlegen, alle nach Hause, der wirtschaftliche Schaden wäre wahrscheinlich geringer als in Salamitaktik eins nach dem Anderen abzuschalten und damit Existenzen zu zerstören. Wenn alle den gleichen Schaden haben, können auch alle an dem selben Punkt weiter machen. Für mich fühlt es sich derzeit an, dass jeder versucht so lang wie möglich im Spiel zu bleiben, um auch ja noch den ein oder anderen Euro raus zu quetschen, bevor der Spielleiter dicht macht. Im Ernst, es geht hier nicht um Geld, es geht um Menschen!

Ich möchte mich entschuldigen, dass ich hier ein wenig Themenmische betrieben habe, aber in diesen Zeiten sprudeln die Gedanken bei mir nur so.

Sonnenbrand im Therapiebett

Heiß ist die Sonne schon, wenn man indoor mitten in ihrem Licht liegt, 4 Stunden die Sonne über einen hinwegzieht und man dank Schlafes nichts davon mitbekommt. Dann direkt nach der Behandlung raus und draußen ist es verdammt kalt. Das fühlt sich dann wie ein Wechselbad an, der Kreislauf freut sich und meldet direkt an, dass er keine Lust mehr hat. Und so verbringt man dann den Rest des Abends mit einer vom Sonnenbrand schmerzenden Gesichtshälfte und Schwindel auf dem verdammten Bett mit den Füßen gen Himmel, damit sich der Blutdruck wieder einkriegt. Ich liebe mein Leben!.

2/24/2020

Rückkehr der Punktierschwester

Nach einer schier unendlichen Phase des Vermissens stand sie bei meiner Ankunft da und strahlte, etwas dünner als ich sie in Erinnerung hatte und etwas geerdeter, fast schon nervös als sie mich punktierte, ganz Profi, wie eh und je machte sie ihre Sache tadellos, als wäre sie nie weg gewesen.

Schön, dass du wieder da bist, mal sehn was das Leben mit uns macht und der Zwischenzeit...
Bleibt zu hoffen, dass sie sich nicht direkt wieder dem Zirkel der Meisterschwester anschließt, aber noch fühlt es sich nach gutem Umgang an.

2/16/2020

HP rausdialysieren?

Normalerweise sollte durch die Dialyse meine Lebensqualität gesteigert werden und die Zeiten zwischen den anstrengenden Behandlungen etwas erträglicher werden. In letzter Zeit habe ich mal wieder das Gefühl, dass es andersherum ist und ich an den Nichtdialysetagen deutlich kaputter bin als an den Tagen der Behandlung selbst. Es ist schrecklich, wenn man an einem "freien" Tag aufwacht und sich bis zum späten Nachmittag im Bett aufhalten muss, weil die Healthpoints des Körpers nicht über 50% steigen wollen.

2/15/2020

Patientenumfrage 2020

Tolle Idee, 4 Fragen zum Personal, um Gründe für den weiteren Abbau zu haben vielleicht? Damit noch mehr von den Guten gehen und die, die weg müssten bleiben...
Ich habe die Bemerkungs-und Vorschlagszeilen komplett vollgeschrieben, aber mir ist da grad noch ein Kritikpunkt eingefallen:
Besprechungen im Patientenwartebereich (so ein Wort gibt's auch nur in der deutschen Sprache, oder?)
Im Ernst? Die Patienten kommen und es wird über Patient XY geredet, die Plätze zum Warten sind belegt und von Datenschutz will ich gar nicht anfangen, geht gar nicht Mädels...

2/14/2020

Meisterschwesters Bauchklatscher ins Fettnäpfchen

Da dachte sie wohl, mich wegen ihrer mittwöchigen Entscheidung heute früher abzunehmen, was dann als mein Wunsch dargestellt wurde.
Die Realität ist, dass ich mich wortreich gewundert habe und noch einmal von meinen Erfahrungen mit Calciumkrämpfen geredet habe. Dann zog sie mich deswegen noch einmal auf, respektlos...
Aber, dass sie das Thema selbst nochmal anreißen musste, das ist dann nur noch dumm! Ich weiß manchmal wirklich nicht, nach welchen Kriterien hier entschieden wird, wer gehen muss und wer bleibt. Es gibt sicher einige hier, die nicht den Titel der Meisterschwester aufweisen, aber deutlich bessere Arbeit am Patienten verrichten, klar die sind dann auch nach kurzer Zeit weg, weil sie was Besseres finden oder abgeworben werden. Hoffentlich erreicht diese Meisterschwester bald die Altersgrenze.

2/12/2020

Calciumkrämpfe sind kein Spaß

Ein ganz normaler Nachmittag in der Dialysestation meines Vertrauens (weil es in der Nähe keine Andere gibt) sollte es eigentlich werden, leider hatte die Meisterschwester Dienst und konnte es mal wieder nicht vermeiden ihre Patientenfeindlichkeit offen zur Schau zur stellen. Zwar war es eigentlich kein großes Ding, aber dennoch ist es eine Art über Patientenängste zu lachen, die ich ekelhaft finde. Es ging um die Calciumdosierung in der Transportflüssigkeit, die ein Patient braucht, um das Blut flüssig zu halten in der Maschine oder sonst was... jedenfalls ordnete sie lachend einfach eine andere an, die nicht der normalen entsprach. Da es sich um einen Bruchteil der Dialysezeit handelte war das sicher in Ordnung, aber auf Patientennachfrage mit Gelächter und Abwinken zu reagieren ist für mich nicht hinnehmbar. Hätte man dem Patienten, der Calciumkrämpfe aus seiner Kindheit kennt, wo er komplett krampfend, sabbernd auf dem Bett lag und erst nach dem Lutschen von mehreren Calciumbrausetabletten wieder normale Knochenstellung bekommen hat nicht in einem normalen Ton sagen können, dass es auf die kurze Zeit keinen Unterschied mehr macht, anstatt sich über seine erfahrungsbedingten Ängste lustig zu machen?
Da derzeit die Bewertungen der Mitarbeiter anstehen, hat sie ihren Kollegen damit mindestens eine Note gekostet, wie meisterlich...

Die böse Meisterschwester schlägt wieder zu

Eigentlich ist es ja ein gutes Zeichen, dass ich nicht jede Woche einen Post über die Meisterschwester machen muss, liegt aber auch an ihren Arbeitszeiten denke ich... Und daran, dass sie eine echte Ausnahme im sonst so hochklassigen Kader der Schwesternschaft ist.

Meisterschwester zu Ü90 Patienten: "Sie ham schon wieder zu hohes Kalium! Wissen nicht warum? Is Ihnen auch egal? Was man so isst auch, ne wissen Sie auch nicht?" Mit einer wegwerfenden Handbewegung lässt sie es dann gut sein und geht fast tanzend und mit einem Lächeln zum nächsten Patienten. Der alte Mann ist den Tränen nahe, weil er wirklich nicht weiß, was er falsch gemacht hat. Er hält sich vermutlich nur an die Regeln, die Andere für ihn aufstellen, isst das, was man ihm hinstellt und trinkt, was man ihm gibt. Es ist traurig, dass man ihm das so hinballert ohne die Möglichkeit sich zu wehren, denn wenn man in diesem Stuhl liegt, an die Nadel "gefesselt", selbst ich fühle mich dann ausgeliefert und bin selten in der Lage zu kontern. Es ist einfach eine Position der Schwäche, die manche Menschen ausnutzen, um ihre Probleme zu projezieren und es scheinbar brauchen einen schwächeren sich noch schlechter fühlen zu lassen.

Damals als SportySis noch da war, hätte man dem Mann in ruhigem Ton mit sanfter Stimme erklärt, was er tun kann, um seinen Kaliumhaushalt korrekt zu regulieren, damit er nicht zu einem Problem wird. Dazu hätte es Broschüren gegeben und vielleicht am Wichtigsten, ein Lächeln zum Abschluss.

11/20/2019

Der Vierspänner

Wir haben einen Neuen in der Dialyse, der hier gut reinpasst, keine festgefahrenen Meinungen, ein Spaßvogel und verdammt laut. Sicher ist der auf jeder Party der GoToGuy. Na jedenfalls war seine erste große Geschichte eine Studie über erstickende Menschen im Altenheim, aber nicht die Luftnot tötet diese Menschen sondern Kartoffelbrei, der aufgrund der Zeitvorgaben an die Pfleger zu schnell verfüttert wird.
Da fragt man sich doch ob es den Begriff Pflegeheim überhaupt geben darf. Seine Tipps waren, zuhause bleiben, oder lieber ne Kreuzfahrt, da hat man's wenigstens schön und Bestattung kost nix, wenn du über Bord gehst...

Guter Mann, wird sicher ne Lieblingsfigur in meiner geplanten Kurzserie über die Abläufe in einer Dialysestation.

11/11/2019

Der Neue

Karnevalsalarm in der Dialyse. Normalerweise sind die Neuen hier so unscheinbar und ruhig, dass man sie nur mal auf dem Flur sieht und über Dritte den Namen erfährt.
Heute also der Auftritt vom lauten Lausbuben. Eine echte Erscheinung, schon die Frisur hat eine Frische und zeugt von großem Selbstbewusstsein, ein Stethoskop, im weißem Kittel, auf dem irgendwo brustmittig schräg sein Namensschild, wie ein störendes Accessoire hängt, zeigt dann an, dass er kein Karnevalist sondern wohl neuer Mitspieler im Cast der verrückten Dialyse ist.
Und der laute nahezu derwischähnliche Auftritt hat ihn mir trotz des Verdachts auf Overdressing schon sympathisch gemacht. Scheint ne gute Ansprache an die Patienten zu haben und Spaß am Job, genau das, was wir hier brauchen.

11/04/2019

Seht meinen Schmerz!!!

Wenn du jeden Tag gefragt wirst, wie es dir geht und du dir angewöhnt hast einen halbwegs okayen Tag als ganz gut zu bezeichnen, einfach weil dein Normalzustand eben schlecht ist und du keine Lust hast ewig und immer wieder neu von deinen Schmerzen und Unwohligkeiten zu reden, dann wundern sich die Leute plötzlich wenn du einfach mal ehrlich antwortest und sagst: Schlecht, wie fast immer eben.

Habt ihr wirklich so wenig Menschenkenntnis und Empathie, dass ihr den Zustand eures Gegenübers nicht merkt? Oder bin ich mittlerweile so gut darin, mich so zu verstellen, dass ich selbst eine/n Fachfrau/mann täusche, obwohl ich mir doch vor allem selbst einreden will, dass alles nicht so schlimm ist. 

Warum glaubt mir niemand meine Schmerzen? Oder seid ihr so kalt, dass es euch egal ist?

10/28/2019

Traumata und Tränen

Der Tod ist der ständige Begleiter, wenn man auf die Hilfe einer Maschine angewiesen ist um zu überleben. So nah wie in letzter Zeit spürte ich ihn lange nicht.
Man kann an Wasser ersticken, hab ich schon hinter mir, brauch ich nicht mehr. Zum Glück war heute eine meiner Lieblingsschwestern da, die auch was kann und zuhört. 
War sie früher für mich Schwester Rabiata und wirkte immer etwas sehr streng, haben wir uns einst ausgesprochen und seitdem haben wir einen guten Draht, vielleicht ist sie deshalb oft Opfer der Flüsterattacken der Meisterschwester, die ja an keiner ihrer Mitarbeiterinnen ein gutes Haar lässt, wenn man sie lästern ließe, wie sie will.

Zumindest habe ich im Anschluss mit der Ärztin einen Plan zum schrittweise entwässern gemacht, da ich nach Ausschluss aller anderen Möglichkeiten dieses als wahrscheinlichste Ursache ausgemacht habe. Vermutlich habe ich unbemerkt abgenommen und dadurch die Differenz mit Wasser aufgefüllt, was dann zu Druck auf meinen inneren Organen geführt hat. Ein Ultraschall wird das in naher Zukunft nachweisen.

Dieser Wassermist, alles was war kam wieder hoch und ich war ein Häufchen Elend und nach der Dialyse saß ich auf der Bank vor dem Gebäude und habe erstmal ein wenig geheult, das war sehr befreiend.

10/25/2019

Schmerzen sind kein Spiel

Endlich Wochenende denken sich viele, für mich nach einer unglaublich anstrengenden Woche, der Behandlung mit Schmerztabletten und daraus folgenden Magen-Darm Symptomen, die in meiner Lieblingsdialysestation von der Meisterschwester und ihrem kleinen Hexenzirkel immer wieder lächerlich gemacht wurden. Zwei Dialyseabbrüche wegen unerträglicher Schmerzen in der linken Brust und kaum Schlaf über die gesamte Woche fanden heute ihren Höhepunkt darin, dass man mir sagte: "Du bist doch noch viel zu gesund, um die Behandlung hier schätzen zu wissen..." Ich verstehe überhaupt nicht, wie man mit so einem Berufsethos überhaupt noch in dem Beruf der Krankenschwester/Pflegerin arbeiten kann... Schmeiss doch hin, Mädchen, wenn du es nicht mehr aushältst, dass kranke Menschen nunmal auch scheisse drauf sein können. Eigentlich wäre es dann dein Job auch mal ein bisschen tröstend oder wenigstens aufheiternd einzuwirken.
Die Schwester der Schwester aus Thüringen war da zum Glück etwas netter und hat mir voller Herzenswärme ein paar aufmunternde Worte mit ins Wochenende gegeben. Teilweise frage ich mich, was "den Patienten abholen" eigentlich heißt, wenn man nur Hohn und Spott erntet, ist man mal schlecht drauf. Wenn ich den Scheiß nicht machen müsste, würde ich da doch gar nicht auftauchen... Ich hoffe die Meisterschwester erreicht bald die Altersgrenze.

10/02/2019

Meisterschwesters naives Gottvertrauen

Schauer und Gewitter sind angesagt.
Die Meisterschwester macht alles hoch und die Fenster auf, dann kommt einer besagter Schauer und es wird kalt, worauf ich sie bitte, das Eine zugige Fenster zu schließen, sie schließt Alle.
Den Kommentar, dadurch würden wir nicht ertrinken lachte sie mit einem charmanten: "So schnell geht das nicht, haha" weg.
Dann kam erwartungsgemäß die Sonne wieder und der Raum heizte sich wieder nahezu unerträglich auf.
Keiner sagte was.

9/16/2019

Code Black im Dialysezenteum

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, ein Patient erleidet einen Blutdruckabfall ins Bodenlose, ist nicht ansprechbar, kein Arzt ist vor Ort, weil der Standort "limited care" ist (LC).
Der Standort könnte auch als NC für "no care" oder noch passender als WC für "who cares" geführt werden.


Hätten nicht drei Schwestern all ihr Können aufgeboten und schnell reagiert, hätte man eine Liege frei bekommen. Neben dem fast ex-gegangenen Patienten traten bei mindestens einem weiteren Patienten, mir selbst extreme Gefühle der Angst und Panik auf. Hätte ich nicht vor Stunden in weiser Voraussicht, dass kein Arzt da ist und man mit vielen Situationen selbst fertig werden muss eine Beruhigungstablette genommen, der Blutdruck und mein Puls wären wohl nicht unter 180 bzw. 100 geblieben.
Und es war ja auch nicht das erste Mal, dass Patienten in akute Lebensgefahr geraten, weil uns als Patienten nicht genug Pflegekräfte sowie Ärzte zugestanden werden.
Es ist lachhaft, dass Patienten sich selbst und einem überalterten Pflegepersonal überlassen werden, die zum Teil nicht in der Lage sind lebensbedrohende und nachhaltig gesundheitsschädigende Situationen einzuschätzen und kompetent und souverän darauf zu reagieren.
Es wurde aufgeregt geschrien, das Standardprozedere abgespult und nach erfolgtem Kontakt der Patient als wieder ok eingestuft. Die anderen Patienten im Raum, für die eine solche Situation ebenfalls extrem belastend sein kann wurden praktisch behandelt, als wäre nichts passiert. Der Anruf beim zuständigen Arzt kam dann auch erst danach.

So wie ich das hier einschätze, wird es vermutlich ne lustige Anekdote, die im Schwesternzimmer für die nächsten Wochen Erheiterung verspricht. Aufgewacht ist hier nur einer und das war zum Glück der Patient.

8/30/2019

Verschlaf die Meisterschwester

Schwer zu tun, sie ist ein sehr einnehmendes Wesen, die aus jeder Pore Stress ausdünstet - Freak of Nature sozusagen...
Hexe

Wieso das ganze Können einer Meisterin aufwenden, um sich über Andere, Schwächere zu erheben und ihnen ihr Leid vor Augen zu führen?
Es gibt da diese Momente, da scheint deine ganze Unzufriedenheit den Raum zu erfüllen und ich weiß nicht, erwartest du dann, dass man DIR hilft? Ich möchte dich anschreien und dir sagen, dass du ein wundervoller Mensch sein kannst, wenn du deinen Hass loslässt, deinen Zorn, all das, was dich davon abhält die großartige Meisterschwester zu sein, die du doch eigentlich bist. Aber ich trau mich nicht und am Ende ist es auch nicht an mir, am Ende ist es an dir mit deinen Dämonen klar zu kommen. Besinn dich mal darauf, warum du angefangen hast diesen Job zu machen.
In diesem Sinne... Liebe!