Ich weiß ja, dass ich mich nicht in die Profisportler eines ökonomisch geführten Sports-Entertainment Unternehmen hineinversetzen kann, weil ich NUR EIN FAN bin, der mit seinem Verein durch die dunkelsten Zeiten geschritten ist, der seit seinem zehnten Lebensjahr kein anderes Vereinslied sang, der wohl auch in den Farben zu Grabe getragen wird.
A-BÄR
Was zur Hölle erlauben sich die Spieler von Borussia Dortmund (Ausnahmen bestätigen die Regel) bitte auf dem Platz abzuliefern, das ist zeitweise zur Schau gestellte Arbeitsverweigerung, angeführt vom Oberindianer, der mit seiner Einwechslung regelmäßig zum kompletten Zusammenbruch des Mannschaftsgefüges führt? Bin ich denn bescheuert, was gehört denn unweigerlich dazu, wenn ich in irgendeiner Sportart Profi werde? Siegeswille, schon mal gehört? Diese Mannschaft macht den Eindruck, als ob die (besonders bei Auswärtsspielen; warum es zuhause NOCH funktioniert, weiß der Himmel) inne Zeche einfahren und nach kürzester Zeit merken, dass das nix fürse ist und irgendwie da raus wollen, dann kommt auch noch der Schichtwechsel und der beliebte Vorarbeiter, der Unvermögen vorlebt und man das Gefühl hat, wenn man nach 90 Minuten (aus welchem Grund auch immer) noch mal 9 Minuten geschenkt bekommt, eigentlich alle Feierabend machen wollen, anstatt sich nochmal aufzuraffen. Und bei weitem hat mit dem FC Augsburg, man möge es mir verzeihen hier keine Top 5 Mannschaft gespielt. Die waren nur in einer einzigen Sache objektiv gesehen besser und das war der unbedingte Wille zum Sieg.
Suchen wir Schuldige? Der Versuch ist zum Scheitern verurteilt, das wäre so wie der Versuch in einem Planschbecken in das man ein paar Magneten geschmissen hat herauszufinden, wie sie da hereingekommen sind. Oder anders, eine qualitativ hoch talentierte, aber nullbockige Mannschaft mit einem Kapitän, der seinen Zenit überschritten hat, das aber nicht einsieht und so viel mit sich zu tun hat, dass er keine Mannschaft führen kann, mit jeder Menge Spielern, die Führung nötig hätten um ihre Leistung abzurufen auf ein Fußballfeld stellt mit klaren Anweisungen, die diese aber spätestens zur Halbzeit vergessen haben oder durch anderswitige Einflüsterungen... Leute, ich habe keine fucking Ahnung.
Gegen den Trainer? Schon wieder? Untrainierbar? Glaub ich nicht! Sind es die Führungsspieler? Welche Führungsspieler? Warum gehen die nicht einfach mal einen saufen, quatschen sich aus und kriegen den Scheiß in den Griff. Es sind ja nicht die wirklich guten Neuen, da sehe ich Power und Engagement, aber in den letzten Jahren hat unsere Mannschaft es geschafft Spieler auf ihr Niveau runterzuziehen und das schon seit mindestens Erling Haarland, im Ernst, der hätte hier länger gespielt, wenn die Mannschaft um ihn herum nicht immer schlechter geworden wäre, damals schon, Sancho, Bellingham konnte man nicht nur wegen des Geldes nicht halten, sondern auch wegen fehlender Perspektive auf persönliche Verbesserung, guckt euch doch mal an, wer in den letzten Jahren von Dortmund weg ging und dann Weltniveau erreichte. Und so leid mir das tut, aber Kaderplanung hin oder her, warum denn nicht mal richtig in die Tasche greifen, ab und zu braucht das beste Unternehmen Umstruktuierung. Ich weiß, das Leben ist kein Fußballmanager, trotzdem habe ich mir früher bei Anstoss 3 immer die Spieler rausgesucht, die am wenigsten Leistung brachten und die wanderten auf die Transferliste, jeder über 30, wenn er kein 12er war oder irgendwas special hatte, zack Transferliste, 10 Jahre im Verein, egal, Jugend hochziehen, die jungen Wilden ranlassen, Positionen die nicht besetzt sind in meinem System? Entweder trainiere ich dann darauf, dass die positionsfremd spielen können oder sorge dafür, dass ich insgesamt jede Position mindestens doppelt besetzt habe. Drei bis vier Wettbewerbe und einen verletzungsanfälligen dünnen Kader, vielleicht wird da auch an der falschen Stelle gespart. Man verpflichtet Spieler für Schnäppchenpreise im internationalen Vergleich und keiner fragt sich, wie man einen Nmecha, der gnadenlos gut sein kann so günstig bekommen konnte (er ist nur ein Beispiel), aber seit Jahren haben wir Dauerverletzte, die eben einfach nicht mehr wert sind, weil sie nur maximal die Hälfte ihrer Dienstzeit beim BVB überhaupt auf dem Platz stehen. Wie gesagt im Fußballmanager sortierte ich die verletzungsanfälligen aus, was bringt mir denn ein Spieler, der ne halbe Saison verletzt ist und erst gegen Ende dann endlich auf seinem High Level ist, wenn ich vermutlich schon alle Titel und Ambitionen verzockt habe, das ist weder gut für den Verein noch für die Psyche des Spielers, das ist wie bei 0 zu 4 als Stürmer eingewechselt zu werden in der 70sten Minute.
Wer plant den Kader bei nem Fussballmanager? Genau, der Trainer und sein Scouting Team mit den Geldgebern, die man praktischerweise in Personalunion verkörpert im Spiel. Daher ist das englische System so gut, wo es ähnlich läuft, Trainer und Manager sind quasi eine Person, die Geldgeber unterschreiben, fertig. Wie soll es auch anders laufen, der Trainer hat eine Idee vom Fußball, den er spielen will. Wenn er neu kommt, muss er mit dem arbeiten, was da ist, a-bär wenn man schon von einem langfristigen Umbruch spricht, dann muss man den doch fragen, wen er will, langfristig. Und das Team um einen Sportmanager oder Spielerverpflichter, Head-Of-Scouting, Berater whatever muss dann dafür sorgen, dass die Wünsche eines Trainers erfüllt werden und nicht mit eigenen Ideen kommen, Leute holen, weil sie Nationalspieler sind wegen der Quote, damit Borussia Dortmund als internationale Marke wahrgenommen wird bei Länderspielen, was das für ein Unfug. So funktioniert ein reines Unternehmen, aber hier geht's doch auch noch ein wenig um sportlichen Erfolg oder? Der bringt doch auch Kohle ein, oder? Wir Fans? Nein?
Spätestens aber wenn sich Trainer und Einkaufsteam einig sind, darf es nur noch eine Frage der Möglichkeiten und nicht der Befindlichkeiten derer sein, die am Ende den Daumen nach oben zeigen. Ich kann ja verstehen, dass man den Kahn, den man wieder in ruhiges Fahrwasser gesetzt hat in jahrelanger wahrscheinlich schwerer Kleinarbeit nicht wieder dem Sturm aussetzen will, aber was soll der Protektionismus, ich mag ja komisch sein, aber wenn ich persönlich entscheiden könnte, zwischen reich und erfolgreich (oh fällt was auf?) Erfolgreich natürlich, denn durch Erfolg wird man auch reich, man muss halt was investieren. Und wenn ich schon ne unglaubliche Jugendarbeit mache, warum kaufe ich dann fucking Bundesligaspieler, die anderswo aussortiert wurden (wahrscheinlich aus Gründen) anstatt meine Jugend hochzuziehen, sobald sie auch nur annähernd Zweitliga-Niveau zeigen. Wer nicht spielt, kann auch nichts lernen ("Grau ist alle Theorie")
Ich habe das Gefühl, das Trikot, das ich Wochenende für Wochenende am Leib habe, bedeutet nichts mehr, es fühlt sich schmutzig an wenn ich es aus dem Schrank ziehe, der Verein verliert gerade das, was ihn immer ausgemacht hat, "unseren ganzen Stolz", er verliert die Identität, er verliert UNS, DIE FANS. Und mit jedem Spiel, wie dem gestern empfinde ich mehr Leere in mir, wo doch stets ein Feuer brannte, selbst als wir nahezu pleite waren, Thomas Doll sich den Arsch ab lachen wollte, selbst da fühlte ich mehr Verbundenheit mit dem Verein, allen Verantwortlichen, sogar den Spielern, die sicher auch keine Lust hatten nicht zu wissen, wie es weitergehen sollte, die monatelang auf Gehalt verzichten mussten und solcherlei Dinge. Die haben geopfert, für den VEREIN, versteht ihr das? Es geht nicht um ein schickes Trikot oder einen hippen Fußballclub, nicht darum im coolsten Stadion der Welt zu spielen, vor den ach so besten Fans. ES GEHT UM DEN VEREIN, mit solchen Leistungen und der darauffolgenden Außendarstellung schadet ihr dem VEREIN, die Emscher fließt weiter, die Bierhähne auch, aber was passiert mit den Gesichtern, den Gesichtern, die für den Verein leben, brennen, alles auf sich nehmen. Die Gesichter verblassen, sie verbleichen, ECHTE LIEBE stirbt nie, aber es braucht für jedes Feuer eine Glut und die erlischt langsam.
"Und wir werden immer Borussen sein, es gibt nie nie nie einen anderen VEREIN, DORTMUUUUND, DORTMUND, DORTMUND!", das bedeutet UNS was und ich habe eine Zeit miterlebt, da bedeutete das auch der Mannschaft etwas, den Spielern. Wer das (aus welchem Grund auch immer) nicht spüren kann bei seiner Unterschrift, der soll doch bitte nicht unterschreiben. Das Prestige beim BVB gespielt zu haben oder den Verein in eurer Vita zu haben entehrt ihr, wenn ihr dessen Idealen nicht folgt und es nicht spürt.
In diesem Sinne, ich hoffe, ich muss den Post nicht wieder rausnehmen, das musste einfach mal raus.